Die Porträtfotografie von Raimund Verspohl offenbart seine ganz persönliche Sicht auf das Menschsein. Seine Bilder strahlen eine natürliche Selbstverständlichkeit aus – unaufgeregt, doch mit feinem Gespür für Inszenierung.
Eine fortwährende Auseinandersetzung mit der Frage, was es bedeutet, wirklich gesehen zu werden. Ein Blick hinter die Fassaden – in jene seltenen Momente, in denen wir einfach wir selbst sein dürfen.
Nähe, Distanz. Verloren sein. Schwäche. Stärke. All das gleichzeitig und stimmig. Zeitlos. Authentisch.
In Raimund Verspohls Porträtfotografien zeigt sich der Mensch nicht in der Pose, sondern im Zwischenraum. Da, wo er für einen Moment vergisst, was er darstellen soll. Hier begegnen wir Blicken, die nicht gefallen wollen, Händen, die sich nicht zur Geste verstellen. Die Zeit scheint hier nicht stillzustehen, sie lehnt sich nur kurz an – müde vom Spektakel des Alltags. Die Porträtierten sind keine Figuren einer perfekt inszenierten Welt, sondern Reisende im Moment, gestrandet zwischen dem, was sie zeigen sollen, und dem, was sie sind.
Verspohls Kamera ist nicht höflich. Sie fragt nicht nach der schönen Seite, dem vorteilhaften Winkel. Sie ist wie ein Zaungast einer Gesellschaft, die sich in Konventionen verliert, und hält fest, was bleibt, wenn der Vorhang fällt: ein Lächeln, das nichts verkauft, ein Blick, der nicht überzeugen will – sondern erzählt.
Raimund Verspohl wurde 1962 in der Nähe von Münster geboren und wuchs in ländlicher Umgebung auf. Nach dem Abitur studierte er von 1981 bis 1987 an der Fachhochschule Münster Kommunikations- und Grafikdesign.
Erste berufliche Praxis erwarb Raimund während seiner Zeit am Theater im Pumpenhaus, in Münster, 1987 bis 1988, sowie als Computergrafiker und Dozent für Computer Animation in München, 1988 bis 1989. Auf die Festanstellung in einer Werbeagentur folgte 1992 die freiberufliche Tätigkeit als Grafikdesigner für diverse Agenturen und Kunden.
1996 bis 1997 lebte und arbeitete Raimund Verspohl in Jakarta, Indonesien. Nach seiner Rückkehr auf den europäischen Kontinent, war er zunächst weiterhin hauptberuflich freier Kommunikationsdesigner, während er gleichzeitig in ersten fotografischen Projekten begann, sich im Besonderen der Porträtfotografie zu verschreiben.
Sein Lebensweg führte ihn vom Grafikdesign zur Porträtfotografie, von der Betrachtung äußerer Formen zur Erforschung innerer Welten. Seine fotografische Reise, die anfänglich Menschen mied, wandelte sich durch die Annäherung an die People- und Porträtfotografie in die Suche nach Authentizität, nach dem wahren, inneren Ich hinter dem äußerlich sichtbaren Ich.
Raimund Verspohls erklärte Abneigung, vor der Kamera statt hinter der Kamera zu stehen, begründet das tiefe Verständnis für jene, die vor seiner Kamera sind. Seine Begegnungen kommen ohne Erwartungen aus. ‚Vorurteile sind okay‘, meint er, ’solange Du bereit bist, sie ständig zu hinterfragen.‘ Seine Gabe, zuzuhören und die richtigen Fragen zu stellen, ermöglicht ihm, in seiner Porträtfotografie authentische und unvorhersehbare Momente zu zeigen.
Raimunds kontinuierliche Selbstreflexion und die Auseinandersetzung mit der Bedeutung des „Gesehenwerdens“ spiegeln sich in seiner Porträtfotografie wider. Sein fotografisches Schaffen beinhaltet eine fortwährende Analyse des Selbst, eine Auseinandersetzung mit der Frage, was es bedeutet, wirklich gesehen zu werden. Ein Blick hinter die Masken, in die Momente, in denen wir diese fallen lassen können. In ausführlichen Gesprächen mit Matthias Syska, nachzuhören im SachMa Podcast, zeigen sich Raimunds Neugier und sein Interesse an menschlicher Vielschichtigkeit.
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